Montag, April 16, 2007

Aberglaube und Analysen

Nachdem das Eintrag verfassen vor dem letzten "wichtigen" Spiel so gut funktioniert hat, muss ich das natürlich wieder machen. Fußballfans sind halt abergläubisch, wahrscheinlich sind nur Fußballer abergläubischer. Jener Aberglaube bringt mich eh in ein Dilemma. Bis Samstag waren die Heimspieltag ordentlich strukturiert: Chievo-Trikot als unterste Schicht, am Bratwurststand im Schöller-S "a Bärla" bestellen und bis zum Durchschreiten der Stadiontore aufgegessen haben. Dann Club-Magazin kaufen, ab zum Bierstand unter'm 8er-Block und mit Benni, Andi und Reinhard anstoßen mit was alkoholischem (wahlweise Bier oder Glühwein). Kein Spiel in der Kombination verloren. Aus Angst, dass das jetzt kurz vor dem wichtigsten Spiel seit Jahrzehnten seine Wirkung verliert, hab ich am Samstag auf fast alles verzichtet, kein gelbes Trikot drunter (gut so, hätte auch geschwitzt), kein Bratwurstweggla (hätt mein Magen eh nicht vertragen) und Coke-Zero bestellt (wohl auch das wegen des Magens). Jetzt ist natürlich die Frage, was tun heute Abend? Chievo-Trikot? Ja oder Nein? Wohl ja, schließlich extra noch gewaschen. Bratwurstsemmel und Bier? Kommt auf den Magen drauf an, tendenziell aber eher nein. Vielleicht zerstört aber auch das über den Aberglauben reden die Magie, von daher bitte vergessen, dass ihr das gelesen habt.

Mein letzter Prä-Spiel-Eintrag hatte etwas von "Don't believe the hype". Der heutige taugt dazu weniger, eine gewisse Nervosität beschleicht mich so knapp 20 Stunden vor Anpfiff. Das Spiel kann durchaus als "wichtigstes Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte" firmieren, außerdem ist im Halbfinale ausscheiden das schmerzlichste Ausscheiden, das möglich ist, so kurz vor dem Finale, sich durch alles durchgewurschtelt und gekämpft und dann gescheitert? Wie weh das tut weiß ganz Deutschland seit dem 4.7.2006. Es wird schwer, es wird u.U. 120 Minuten und mehr dauern, alles egal, wenn am Ende des Kampfs Berlin wartet (ups, noch ne Parallele *g*). Man zieht sich ja vor so nem Spiel an allem hoch, was man finden kann, will irgendwo den Baustein finden, der zeigt, dass eigentlich schon feststeht, dass man gewinnt. Die Heimstärke wäre so was, dieses Kalenderjahr zu Hause noch nicht verloren, in 14 Monaten nur einmal unter Hans Meyer nur drei Mal, Schiri Fandel ist wohl ein Heimschiri (61% seiner Spiele sind Heimsiege, der Ligaschnitt liegt bei 43%), aber genau der pfiff unser Ausscheiden gegen Frankfurt letzte Saison. Und der letzte Sieg gegen Frankfurt ist auch schon ne Zeit her (17.5.91), der letzte Heimsieg noch länger (14.3.1987). Aber vorm letzten Pokalsieg wartete auch die Eintracht im Halbfinale. So sieht's im Hirn eines Fans wohl immer vor wichtigen Spielen aus, aber ich kann mich für mich an kein so wichtiges in meinem Kopf erinnern. Gott sei Dank lenkt mich die Parteientheorie von Zeit zu Zeit ab.

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